Kinesiologischer Muskeltest – Erklärung (Teil 4/7)

Teil 4: KINESIOLOGISCHER MUSKELTEST – KONKRETE DURCHFÜHRUNG UND DIE FRAGE DER FEHLERTOLERANZ

Das Thema Kinesiologischer Muskeltest wird hier im großen Zusammenhang behandelt als Vernetzung von Stress, Blockaden und Lösen dieser Blockaden.

Vorbemerkung: Der Einfachheit und Übersichtlichkeit halber wähle ich in diesem Text für „Kinesiologe oder Kinesiologin“ die Bezeichnung „Kinesiologin“. 

Konkrete Durchführung des kinesiologischen Muskeltests

Die Schilderung eines kinesiologischen Muskeltests erfolgt am Beispiel einer sitzenden Testperson. Es gibt verschiedene Arten, den kinesiologischen Muskeltest durchzuführen. Hier wird die Variante des Drückens auf den Unterarm der Testperson beschrieben. Es gibt ausserdem den Armlängentest und verschiedene Fingertests. Zudem gibt es manche kinesiologische Tests als Selbsttest.

Die kinesiologisch zu testende Person sitzt entspannt und aufrecht auf einem Stuhl. Ihre Beine stehen parallel und sind nicht übereinander geschlagen. Sie streckt einen Arm im 90-Grad-Winkel zum Oberkörper nach vorne. Die Kinesiologin legt ein paar Finger oder die Hand auf den Unterarm der Testperson (in der Nähe des Handgelenks). Dann gibt sie jeweils ein Signal, beispielsweise durch die Aufforderung „bitte halten“, so dass die Testperson Bescheid weiss, dass ihr Arm gleich nach unten gedrückt werden wird.

Dann drückt die Kinesiologin den Arm der Testperson nach unten. Die getestete Person hält dagegen. Die Stärke des Drucks, der beim kinesiologischen Muskeltest auf die Hand oder den Arm ausgeübt wird, kann sich von Kinesiologin zu Kinesiologin sehr unterscheiden. Die Bandbreite reicht von äusserst zartem Drücken zweier Fingerkuppen bis zu einem sehr starken Drücken oder Ziehen mit der Kraft des ganzen Arms.

Beim erstmaligen kinesiologischen Testen wird dieser Vorgang ein paar Mal durchgeführt, bis die kinesiologisch getestete Person ein Gespür dafür entwickelt hat, wie stark gedrückt wird und wie stark ihr Gegendruck sein sollte. Auf der anderen Seite bekommt die Kinesiologin so ein Gespür für den Ausgangsruhemodus der kinesiologisch getesteten Person.

Kinesiologischer Muskeltest und Systemanfälligkeit oder kann die getestete Person die Muskelspannung verfälschen?

Eine oft gestellt Frage ist, ob die getestete Person den kinesiologischen Muskeltest absichtlich oder unabsichtlich verfälschen könnte, indem sie mit ihrem Arm mehr oder weniger stark dagegenhält.

Bei einer unerfahrenen Person wie beispielsweise einer Kinesiologin in Ausbildung, könnte dies passieren. Ein Anfangsfehler ist häufig, dass nicht beachtet wird, dass sich die Regulationsfähigkeit, also das Vermögen der kinesiologisch getesteten Person, mit ihrem Arm dagegenzuhalten, im Laufe der Sitzung sehr oft ändern kann. Zudem gibt es Ausnahmen von der Regel bei den verschiedenen Muskelspannungen, die ebenfalls berücksichtigt werden müssen. Wird dies versäumt, kann dies ein falsches kinesiologisches Testergebnis zur Folge haben.

Bei seriösen Kinesiologinnen mit  professioneller Erfahrung und Aufmerksamkeit kann dies nicht passieren, weil kurzzeitiger Stress im Gegensatz zu einem absichtlich oder unabsichtlich stärker gehaltener Arm sich für eine kinesiologisch erfahrene Person unterschiedlich anfühlt. Es mag der quantitativ gleiche Gegendruck sein, aber er ist in seiner Qualität verschieden. Diesen Unterschied spüren Unerfahrene meist nicht. Zudem gibt es innerhalb des Systems  vom kinesiologischen Muskeltest Handlungsweisen, mit denen ausgeschlossen werden kann, dass das kinesiologische Testergebnis aus Versehen oder absichtlich verfälscht wurde.

Kinesiologischer Muskeltest – weitere Information

Kinesiologischer Muskeltest – Erklärung (Teil 1)
Teil 1: Muskelspannung und Stress – Grundlagen des kinesiologischen Muskeltests 

Kinesiologischer Muskeltest – Erklärung (Teil 2)
Teil 2: Beispiel für Ruhe- und Stressmodus beim kinesiologischen Muskeltest 

Kinesiologischer Muskeltest – Erklärung (Teil 3)
Teil 3: Über die Differenziertheit der Testergebnisse beim kinesiologischen Muskeltest 

Kinesiologischer Muskeltest – Erklärung (Teil 5)
Teil 5: “Starker“ und „schwacher“ Arm beim kinesiologischen Muskeltest

Kinesiologischer Muskeltest – Erklärung (Teil 6)
Teil 6: Ausnahmen von der Regel: „stark“ ist nicht „stark“ und „schwach“ ist nicht „schwach“ beim kinesiologischen Muskeltest

Kinesiologischer Muskeltest – Erklärung (Teil 7)
Teil 7: Körperhaltung und betroffene Muskelgruppen beim kinesiologischen Muskeltest

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